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Vorsicht: Hitzschlag!

Tagestrinkplan hilft, die Flüssigkeitszufuhr sicherzustellen

Ein typischer Notfall bei Senioren im Sommer ist der Hitzschlag. Dieser entwickelt sich sehr schnell und kann in weniger als 24 Stunden zum Tod führen, wenn keine geeigneten Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Foto: rio

Die ersten heißen Wochen in diesem Jahr hatten wir bereits im Mai und Juni, doch dabei wird es nicht bleiben: Rekordtemperaturen mit tagsüber mehr als 30 Grad und länger andauernde Hitzewellen kommen im Sommer in Deutschland immer häufiger vor und können dabei ernsthafte gesundheitliche Gefahren verursachen: Ein typischer Notfall bei Senioren im Sommer ist der Hitzschlag.    

„Ein Hitzschlag ist ein lebensgefährlicher medizinischer Notfall. Die Körpertemperatur gerät außer Kontrolle und steigt rasch an“, warnt Annette Schwalbach, stellvertretende Pflegedienstleiterin (PDL) der Kirchlichen Sozialstation Walldorf-St. Leon-Rot e. V.. Zum Hitzschlag, auch „Hyperthermiesyndrom“ genannt, kommt es, wenn die Wärmeregulation des Körpers versagt: Denn bei großer Hitze sondert der Körper viel Flüssigkeit über die Haut ab.

„Bei starkem Schwitzen und mangelnder Flüssigkeitszufuhr kommt es schnell zu Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwächegefühl oder auch Konzentrations- und Reaktionsschwäche“, erklärt Annette Schwalbach. Ein Hitzschlag entwickelt sich dabei sehr schnell – innerhalb von einer bis sechs Stunden – und kann in weniger als 24 Stunden zum Tod führen, wenn keine geeigneten Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Zeichen eines Hitzschlags sind:

  • ungewöhnliche Unruhe,
  • eine heiße rote, trockene Haut,
  • Kopfschmerzen,
  • Schwindelgefühl,
  • Schläfrigkeit,
  • starkes Durstgefühl,
  • Verwirrtheit und Halluzinationen,
  • Krämpfe und Erbrechen,
  • eine Eintrübung des Bewusstseins bis zur Bewusstlosigkeit

So können Sie helfen: 

  • Rufen Sie einen Arzt oder den Rettungsdienst (Notruf: 112).
  • Bringen Sie die betroffene Person in der Wartezeit an einen kühlen Ort oder in den Schatten und lagern Sie seinen Oberkörper hoch.
  • Wenn die Person bei Bewusstsein ist, in „Schocklage“ – also auf dem Rücken und mit erhöhten Beinen. So verbessert sich die Durchblutung im Gehirn – diese kann bei einem Hitzschlag durch den niedrigen Blutdruck vermindert sein.
  • Wenn kein Schatten zu finden ist, eine Rettungsdecke oder ähnliches als Schutz vor den Sonnenstrahlen nutzen.
  • Sorgen Sie für Luftzug.
  • Geben Sie der Person zu trinken: Wasser oder auch Getränke wie Fruchtsaftschorle oder Früchtetees anbieten – aber nur wenn die betroffene Person bei vollem Bewusstsein ist. Das soll den Flüssigkeitsverlust durch das für einen Hitzschlag typische Schwitzen ausgleichen.
  • Geben Sie Betroffenen keinen Alkohol zu trinken.
  • Bei Übelkeit und Erbrechen dagegen keine Flüssigkeit einflößen – es besteht die Gefahr, dass sich der Betroffene verschluckt („Aspiration“).
  • Lockern Sie enge Bekleidung, beispielsweise Hemdkragen, Krawatte oder Gürtel
  • Machen Sie kühle feuchte Umschläge, besonders im Bereich von Kopf und Nacken. Kein Eis direkt auf den Körper geben.
  • Stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit: Verliert der Hitzschlag-Patient das Bewusstsein, prüfen Sie Atmung und Puls. Sind beide vorhanden, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage.
  • Bewusstsein und Atmung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes kontrollieren.
  • Wiederbelebung: Atmet der Betroffene nicht mehr, beginnen Sie unverzüglich mit der Wiederbelebung. Setzen Sie diese so lange fort, bis der Notarzt eintrifft oder der Betroffene wieder selbstständig atmet. (rio)