Bei Verdacht auf Demenz zeitnah Arzt zu Rate ziehen
„Treff Lebensfreude“ der Kirchlichen Sozialstation Walldorf-St. Leon-Rot e. V. hilft Angehörige zu entlasten

Bei Verdacht auf Demenz sollte man zeitnah einen Arzt zu Rate ziehen. Mit ihrem Angebot „Treff Lebensfreude“ will die Kirchliche Sozialstation Walldorf-St. Leon-Rot e. V. Angehörige entlasten, die hilfebedürftige, einsame oder demente Personen pflegen. Dabei setzt man auch auf die vielfältigen Spiele und Animationen der niederländischen Pflegeinnovation „Tovertafel“ (dt.: Zaubertisch). Diese verbessert die Lebens- und Pflegequalität von Menschen mit Demenz und wird von der Kirchlichen Sozialstation mit großem Erfolg eingesetzt. Foto: sst
In Deutschland leben nach Informationen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zurzeit etwa 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz.
Die häufigste Form von „Demenz“ ist die Alzheimerkrankheit. Sie zählt zu den primären Demenzen, denen keine andere Erkrankung zugrunde liegt. Diese betreffen vor allem ältere Menschen und sind zwar behandelbar, aber nicht heilbar. Treten erste Anzeichen wie zunehmende Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen oder Orientierungsprobleme sowie sich häufende Fehler oder Stimmungsschwankungen auf, sollte man diese nicht ignorieren, sondern die Hinweise von Angehörigen ernst nehmen und zeitnah einen Arzt aufsuchen.
„Doch auch, wenn die Diagnose für Betroffene und Angehörige ein großer Schock ist: Eine Demenz ist nicht das Ende, und auch Betroffene können noch sehr viel Lebensqualität haben“, sagt Annette Schwalbach, Pflegedienstleiterin der Kirchlichen Sozialstation Walldorf-St. Leon-Rot e. V.. Hilfreich sei eine frühzeitige Beratung, um die gemeinsame Zukunft von Betroffenen und deren Angehörigen zu planen.
Ratsam in diesem Zusammenhang ist auch, so früh als möglich eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung zu verfassen, rät die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. – Selbsthilfe Demenz. Es mache Sinn, ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen und dabei die Angehörigen mit einzubinden. Denn ihre künftigen Kapazitäten und Entlastungsmöglichkeiten sollten am besten bereits jetzt mitberücksichtigt werden.
Auch mit Demenz sind geliebte Hobbys und eine gute Lebensqualität oft auch künftig noch möglich. „Unser `Treff Lebensfreude´ ist dabei ein wichtiger Baustein zu Unterstützung und Entlastung pflegender Angehöriger“, erklärt Velina Pesheva, kaufmännische Leiterin der Kirchlichen Sozialstation. Ziel sei, bei den zu betreuenden Personen mit einem abwechslungsreichen Programm sowie Geschicklichkeits- und Gymnastikübungen zum Erhalt und der Förderung der Motorik die vorhandenen Fähigkeiten so lange wie möglich zu erhalten.
Dabei setzt man auch auf die vielfältigen Spiele und Animationen der niederländischen Pflegeinnovation „Tovertafel“ (dt.: Zaubertisch). Diese verbessert die Lebens- und Pflegequalität von Menschen mit Demenz und wird von der Kirchlichen Sozialstation mit großem Erfolg eingesetzt. Senioren mit Demenz sowie Erwachsene mit kognitiven Einschränkungen erleben durch die „Tovertafel“ wieder wertvolle persönliche Kontakte und Glücksmomente.
Die Kosten für die Teilnahme können über die Entlastungsleistungen § 45b der Pflegekasse erstattet werden. Sollten Sie noch weitere Fragen haben – einfach anrufen, Telefon: 06227 – 899 445 – 0. (rio)