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Bei Hitze viel trinken

Besonders Senioren sollten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen

Insbesondere Senioren sollten im Sommer bei hohen Temperaturen darauf achten, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, auch wenn sie keinen Durst verspüren. Foto: rio

Bei starker Hitze leidet unser Körper unter den hohen Temperaturen: Wir schwitzen mehr als sonst und verlieren mit dem Schweiß viel Flüssigkeit.

„Um diesen massivem Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen, müssen wir ausreichend trinken. Besonders für Senioren heißt es aufgrund ihres geringen Durstgefühls: Trinken, trinken und nochmals trinken“, sagt Lore Hillenbrand, Pflegedienstleiterin der Sozialstation Walldorf-St. Leon-Rot e. V. .

Unser Körper besteht zu einem großen Teil aus Wasser: bei Erwachsenen liegt der Anteil bei 50 bis 60 Prozent, bei Säuglingen sogar bei 70 Prozent. Das Wasser ist Bestandteil von Zellen und Körperflüssigkeiten, es transportiert Nährstoffe und Abbauprodukte und reguliert die Körpertemperatur. Beim Atmen, beim Schwitzen und über die Nieren verlieren wir Wasser, das regelmäßig ersetzt werden muss.

Durch die hohen Temperaturen von 30 Grad oder mehr verliert der Körper viel an Flüssigkeit, diese Dehydrierung kann Kopfschmerzen, Schwindel und Kreislaufprobleme verursachen. „Wer zu wenig trinkt, wird sehr schnell müde und kann sich nicht gut konzentrieren. Dazu können Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Muskelkrämpfe und Verdauungsprobleme kommen. In Extremfällen drohen sogar Herzrhythmusstörungen oder ein Hitzschlag mit Kreislaufkollaps“, so Lore Hillenbrand.

Auch ohne Durst trinken

Vor allem ältere Leute sollten deshalb darauf achten, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, auch wenn sie keinen Durst verspüren. Nur ein geringer Teil des täglichen Bedarfs an Flüssigkeit kann über die Nahrung gedeckt werden. Auch Menschen, die wegen einer Herzkrankheit normalerweise nur begrenzte Mengen trinken dürfen, sollten ihren Getränkekonsum an heißen Tagen etwas steigern, rät die Bundesärztekammer.

Als Durstlöscher eignen sich neben Mineralwasser insbesondere ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees sowie mit Wasser verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Die Säfte sollten am besten im Verhältnis von 1:3 gemischt werden (ein Teil Saft und drei Teile Wasser), empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Diese Mischungen liefern zusätzlich Vitamine und Mineralstoffe und sind auch als Sportlergetränke gut geeignet.

Zuckerhaltige Getränke als Durstlöscher ungeeignet

Auch wenn es schwerfällt: „Bei hohen Temperaturen sollten wir lieber keine eiskalten Getränke zu uns nehmen. Besser sind warme Getränke, die uns leicht schwitzen lassen. Denn das kühlt den Körper ab, ohne dass der Kreislauf belastet wird“, ergänzt die stellvertretende Pflegedienstleiterin Annette Schwalbach. Völlig ungeeignet als Durstlöscher hingegen sind stark zuckerhaltige Getränke wie Cola und Limonaden sowie alkoholische Getränke – die belasten den Kreislauf zusätzlich, warnt die DGE.

„Falls zu wenig getrunken wird, kann eine Dehydration drohen. Darunter versteht man die gesteigerte Abnahme der Körperflüssigkeit durch ungenügende Flüssigkeitsaufnahme. Die Gefahr einer Dehydration ist insbesondere in der heißen Sommerzeit bei betagten und chronisch kranken Menschen gegeben“, erklärt Lore Hillenbrand.

Eine drohende Dehydration erkennen Sie an:

•         einem verminderten Hauttugor (Spannungszustand der Haut),

•         trockener Mundschleimhaut und einer belegten Zunge,

•         einer „pudertrockenen“ Haut in der Achselhöhle,

•         zunehmender Lethargie,

•         Augenringen,

•         Übelkeit,

•         Kopfschmerzen,

•         Schwächegefühl und/oder Müdigkeit,

•         einer verringerten Urinproduktion,

•         dunklem, konzentriertem, stark riechendem Urin,

•         sowie einem schnellen Puls bei niedrigem Blutdruck

So können Sie helfen:

  • kühle elektrolythaltige, nicht-alkoholische Getränke,
  • Ruhe,
  • kühle Dusche, kühles Bad oder Abwaschen mit Schwamm und kühlem Wasser,
  • eine kühle Umgebung,
  • leichte und bequeme Kleidung

Wenn sich die Symptome jedoch verschlimmern oder länger als eine Stunde anhalten, sollten Sie auf jeden Fall den Arzt informieren oder den Rettungswagen rufen. (rio)